Das FFH-Gebiet Kalflack hat eine Fläche von 62 ha und ist ein langer, gut erhaltener Altrheinarm zwischen Emmericher Eyland und Wissel, der unweit der Emmericher Rheinbrücke in den Rhein mündet. Da sie überwiegend hinter der Deichlinie liegt, ist sie jedoch nicht mehr der natürlichen Überflutungsdynamik ausgesetzt. Trotzdem zählt die Kalflack zu den zehn bedeutendsten Altrheinarmen am Niederrhein mit typisch ausgeprägter Schwimmblatt-Vegetation, Röhrichtzonen, feuchten Hochstaudenfluren, punktuellen Schlammpionierfluren und kleinen Weichholzauenbeständen. 

Das Entwicklungsziel ist deshalb die Erhaltung und Optimierung dieses naturnah strukturierten Altrheinkomplexes mit den typischen Stromtallandschaftselementen wie Altwasser, Flussmeldengesellschaften und Weichholzauenwald. 

In diesem Zusammenhang wurde auf Initiative des Naturschutzzentrums im Kreis Kleve e.V. in Kooperation mit dem Deichverband Xanten-Kleve unter Finanzierung durch das Land NRW der Bau einer Fischtreppe durchgeführt, um zumindest eine zeitweise Durchwanderbarkeit zwischen der Kalflack und dem Rhein herzustellen. Zielsetzung ist hier die Verbesserung der Lebensverhältnisse für die Fischfauna. Einige Fischarten nutzen die Altwässer zum Laichen und als Aufwachsorte und wandern danach in den Rhein ab, um wenige Jahre später zum Ablaichen wieder in die Altarme zurückzukehren.

Neben seiner Funktion als Bruthabitat wird das Gewässer auch von zahlreichen Fischarten, darunter auch der seltene Steinbeißer als Lebensraum genutzt.

Außerdem ist es Bruthabitat für zahlreiche gefährdete Vogelarten wie Eisvogel und Rotschenkel und ein wichtiger Überwinterungsraum für Sing- und Zwergschwan, Löffel- und Krickente sowie Zwerg- und Gänsesäger.