In einem dreijährigen Forschungsprojekt, das durch die Stöckmann-Stiftung gefördert wurde, haben wir zwischen 2015 und 2017 die Brutplatztreue sowie die Zugwege der Trauerseeschwalben am Unteren Niederrhein untersucht. Hierzu wurden 2015 zehn Trauerseeschwalben beringt und mit sogenannten Geolokatoren ausgestattet. Die Beringung dient vor allem zur Ermittlung der Brutplatztreue dieser Art. Die Geolokatoren dagegen haben eine andere Funktion. Diese kleinen, 1 g leichten Geräte zeichnen die Tageslänge in Abhängigkeit von Datum und Uhrzeit auf. Hierdurch ist es möglich, die Zugwege der Trauerseeschwalben sowie ihren Aufenthaltsort im Überwinterungsgebiet zu errechnen. Voraussetzung ist allerdings, die beringten Individuen wieder zu fangen.
Im Jahr 2016 konnten wir dann tatsächlich sieben der zehn von uns im Vorjahr beringten Trauerseeschwalben wieder in unseren Kolonien beobachten. Das entspricht eine Rückkehrrate von 70% und zeigt, dass die Trauerseeschwalben eine hohe Brutplatztreue aufweist. Von den sieben Trauerseeschwalben konnten wir sechs fangen und den Geolokator abnehmen und auswerten. Hierdurch gelang es, von zwei Trauerseeschwalben die vollständige Zugroute zu erstellen. Die anderen waren leider nur unvollständig oder fehlerhaft.
An dieser Stelle sei nochmals der Stöckmann-Stiftung sowie unserem niederländischen Kollegen Jan van der Winden gedankt, ohne die diese wichtigen Forschungsarbeiten nicht möglich gewesen wären. Erst das grundlegende Wissen zur Ökologie dieser Art, verhilft uns dazu, das Artenschutzprojekt erfolgreich durchzuführen und vor allem weiter zu entwickeln. Langfristiges Ziel muss sein, dass die Trauerseeschwalbe am Niederrhein wieder auf natürlichen Brutplätzen brütet.